Meine ADHS Geschichte und Erfahrung
Better late than never?!
Meine persönliche ADHS Geschichte
Meine Lebenserfahrung als spät diagnostizierte ADHS Frau hat mich mit vielen blauen Flecken, Erfahrungen und Empathie für alle, für die das Leben nicht immer glatt läuft, ausgestattet.
Schon seit ich mich erinnern kann, war mir klar, dass ich irgendwie "anders" bin. So war ich turboschnell in Einigem und schneckenlangsam in Anderem. Ich kann nicht zählen, wie oft ich gehört habe: du bist so intelligent, wie kannst du nur so doof sein?
Ich dachte immer, ich muss mich einfach mehr anstrengen um meinen undefinierten Defekt zu kompensieren. Klar war nur: da ist eine Lernschwäche, doch in den 80iger Jahren hatte das keine schulische Unterstützung zur Folge, eher fiese Kommentare von den Lehrpersonen. Als ich in der Schule nicht lesen lernte, hat es mir meine Mutter beigebracht. Die auch unermüdlich mit mir lernte und mir alle Tricks beibrachte, die sie irgendwo finden konnte. Meine Eltern standen auch immer wieder für mich ein, wenn ich Probleme mit den Lehrpersonen hatte.
So habe ich mich durchgewurstelt. Trotz allem einen Doktortitel erlangt, Projekte und Teams geleitet, glückliche Beziehungen geführt (und viele unglückliche). Und wenn mir etwas so unbegreiflich schwer fiel, gedacht: ich bin einfach zu dumm, zu faul, zu tapsig, zu chaotisch, zu wenig .... (da passen endlos viele Wörter rein), zu sehr ... (auch da: lange Liste). Ich muss mich einfach mehr anstrengen. Mehr anpassen. Mehr "normal" sein. Bis die Batterien leer waren.
Als ich 42 war, hat sich ein Arzt die Mühe gemacht, ausnahmsweise einmal genau hinzuhören. Ich bin ihm dafür ewig dankbar. Die Diagnose ADHS kam für mich völlig unerwartet und doch machte schlagartig alles Sinn.
Mithilfe eines weiteren Arztes durfte ich lernen, dass ich mich eben nicht immer anstrengen muss. Dass es auch leichter geht. Dass ich Hilfe bekommen und annehmen darf. Endlich konnte ich erkennen, welches Potential in den Stärken steckt, die ich für selbstverständlich hielt. Und was für eine Schatztruhe an Tricks, Hacks und Skills ich über die Jahrzehnte angesammelt hatte.
Ich lies mich bei den Pionieren des ADHS Coaching ausbilden und nutze meinen Hintergrund als Naturwissenschaftlerin mit PhD um auf dem neusten Stand der ADHS Forschung zu bleiben.
Bis heute falle ich immer wieder auf die Nase (auch wörtlich), richte mein Krönchen, gehe weiter und freue mich aufs nächste Abenteuer. Denn das Leben mit ADHS bleibt für uns alle eine - meist wundervolle, manchmal einfach nur anstrengende - Herausforderung. Ich hab also auch kein Patentrezept. Aber enorm viel Erfahrung, Wissen und Empathie.
So kann ich dir dort begegnen, wo du gerade bist. Und dich dabei unterstützen, dorthin zu gelangen, wo du es dir schon gar nicht mehr zutraust. Ich kann dir den Spiegel putzen und hochhalten, damit du deine Einzigartigkeit wieder erkennst. Dich anspornen, neue Experimente zu wagen. Damit du vom Wissen ins Handeln kommst.
Zu sehen, was für meine Kundinnen und Kunden mit der passenden Unterstützung erreichbar ist, rührt mich oft zu Tränen.
Coachingausbildungen und Zertifizierungen
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Zertifizierung als ACC - Associate Certified Coach durch die International Coaching Federation (dem "Goldstandard" im Coaching)
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Ausbildung in ADHS Coaching bei ADDCA, ADD Coach Academy, USA inklusive "Fundamentals of ADHD Coaching for Families" (159.5 ICF-akkreditierte Ausbildungsstunden abgeschlossen), zurzeit Weiterbildung in Advanced Coaching Skills (weitere 112 ICF-akkreditierte Ausbildungsstunden, Abschluss November 2022)
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Ausbildung in Brain-Based Coaching, NeuroLeadership Institute, UK (76 ICF-akkreditierte Ausbildungsstunden, 10 Stunden Mentoring)
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Laufend Supervision, Intervision und Mentoring
Weitere Abschlüsse
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Doctor of Science, ETH Zürich, CH (#1 Uni in Kontinentaleuropa, #8 weltweit)
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Master of Science in Biotechnology, ETH Zürich, CH
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altMBA Graduate, Kohorte 50, 2022
Freiwilligenarbeit
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Peer Reviewer für "Comprehensive Psychiatry"
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ensa Ersthelferin psychische Gesundheit Fokus Jugendliche
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Viele Jahre Erfahrung als Patientenfürsprecherin für Menschen mit seltenen Krankheiten
Mitgliedschaften
Meine Spezialgebiete
Unternehmer, Start-Upper:
Da ich in der Vergangenheit in Start-Ups / disruptiven Unternehmen gearbeitet habe und seit Oktober 2019 Start-Upper coache (darunter viele Start-Up-CEOs), verstehe ich die einzigartigen Herausforderungen und kann sehr effizient einen Mehrwert schaffen.
Studierende und Akademiker (einschliesslich der Twice-Exceptional):
Es war von der ersten Klasse an klar, dass ich eine Lernschwäche hatte, die leider nicht weiter untersucht wurde. Ich habe es dank einer Unmenge von Study Hacks zu einem naturwissenschaftlichen Doktor gebracht. Es war ein Riesenkampf, weil ich nichts von meinem ADHS wusste. Studierenden und Akademikerinnen zu helfen, sich weniger abzustrampeln, indem ich meine Hacks teile, ist überaus befriedigend.
Expats, die in der Schweiz leben:
Ich bin zweisprachig (Englisch und Deutsch) in der Schweiz in einer bikulturellen Familie aufgewachsen. Ich habe mit vielen Expat-Kindern gearbeitet und kann die zusätzliche Komplexität von Sprache und Kultur gut verstehen.
Fachleute im Gesundheitswesen:
Nachdem ich acht Jahre lang in forschenden Spitälern gearbeitet habe, kenne ich die einzigartige Kultur, den Druck und die Herausforderungen, mit denen Fachkräfte im Gesundheitswesen konfrontiert sind, sehr gut.
Meine Prinzipien als ADHS Coach
Sicherheit:
dank einem tiefen Verständnis für die hochsensible Natur der meisten Menschen mit ADHS, schafft der Coach eine Umgebung der Akzeptanz und des Vertrauens, in der die Klientin offen und ehrlich sein kann und nicht beurteilt wird.
Zusammenarbeit:
unter Berücksichtigung des Bewusstseins der Klientin über sich selbst und ihr ADHS, unterstützt der Coach flexibel den natürlichen Fluss des Coachinggesprächs. Die Klientin profitiert von der Zusammenarbeit mit dem Coach.
Offenheit:
dank einem ausgeprägten Bewusstsein für die Bedeutung von Interesse und Neuigkeit für das ADHS-Gehirn nutzt der Coach Fragen, Herausforderungen und gemeinsames Brainstorming, um der Klientin dabei zu helfen, aktuelle Anliegen und Möglichkeiten erfolgreich zu erforschen und gleichzeitig Bereiche für persönliches Wachstum und Entwicklung zu finden.
ADHS-Brille:
dank einem tiefen Verständnis von ADHS-Eigenschaften, Verhaltensweisen, Mustern, Herausforderungen und aktuellen neurowissenschaftlichen Erkenntnissen arbeitet der Coach proaktiv mit der Klientin zusammen, um die einzigartige Funktionsweise ihres Gehirns zu entdecken und zu erforschen, wie sie dieses Verständnis am besten nutzen kann. Die Klientin wird sich immer klarer darüber, was es braucht, um auf ihre einzigartige Weise erfolgreich zu sein.
Handeln:
dank dem Wissen um die Herausforderungen, die das ADHS-Gehirn mit sich bringt, unterstützt der Coach die Klientin im Prozess der Planung und Durchführung konkreter Handlungen, die zu Lernen, Erfolg und Empowerment führen.
Prinzipien frei übersetzt und abgeleitet von: The Professional Association of ADHD Coaches (paaccoaches.org).